https://www.spiegel.de berichtet:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass der Beitragssatz für die Pflegeversicherung ab 1. Januar 2025 um 0,2 Prozentpunkte steigen wird. Dieser Anstieg soll die Finanznot vieler Pflegekassen abmildern, die sonst in schwierige finanzielle Situationen geraten könnten. Der Beitragssatz wird auf 3,6 Prozent des Bruttolohns steigen, wobei Kinderlose einen zusätzlichen Beitrag von 0,6 Prozent zahlen müssen. Für Rentnerinnen und Rentner soll die Erhöhung erst ab 1. Juli 2025 gelten.
Lauterbach betonte, dass eine umfassende Reform der Pflegeversicherung dringend notwendig ist, um die finanzielle Stabilität der Pflegekassen zu gewährleisten. Ohne eine solche Reform würden die Eigenanteile bald unbezahlbar hoch sein. Die geplante Beitragserhöhung sei nur eine vorübergehende Maßnahme, um die Finanzierung der Pflegekassen im kommenden Jahr zu sichern. Der Bundestag kann der Erhöhung widersprechen, aber Lauterbach erwartet keinen Widerspruch.
Die schlechte Finanzsituation der Pflegeversicherung wird auch von anderen Seiten kritisiert. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisiert, dass die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler erneut belastet werden, während der Bundeshaushalt entlastet bleibt. Die GKV-Chefin Doris Pfeiffer fordert eine umfassendere Reform, die auch die ungerechtfertigten Ausgaben aus dem Topf der Pflegeversicherung berücksichtigen muss.
Lauterbach bedauert, dass die von ihm geplante Reform der Pflegeversicherung nach dem Bruch der Ampel-Koalition verzögert wurde. Er hofft, dass die Reform in der nächsten Legislaturperiode mit anderen Mehrheiten beschlossen werden kann. Die Zeit dränge, um die Pflegeversicherung auf eine stabilere finanzielle Grundlage zu stellen[1][2][4].
Mehr dazu auf: https://www.spiegel.de Lauterbach will Beitrag zur Pflegeversicherung anheben – und mahnt Reform an – Spiegel