Pharmazeutische Zeitung berichtet:
Zum 1. Juli 2025 haben erneut mehrere gesetzliche Krankenkassen in Deutschland ihre Zusatzbeiträge erhöht. Nach Angaben des unabhängigen Vergleichsportals gesetzlichekrankenkassen.de erhöhten neun von 94 Kassen ihre Sätze zum Teil deutlich. Besonders hohe Zusatzbeiträge von bis zu 4,4 % werden jetzt von den teuersten Anbietern verlangt.
Betroffene Krankenkassen und Beitragssätze
- BKK Technoform: Anstieg von 2,49 % auf 3,49 %
- BKK BMW: Anstieg von 2,9 % auf 3,9 %
- Merck BKK: Anstieg von 3,2 % auf 3,97 %
- Weitere Betroffene: BKK Karl Mayer, BKK PwC, EY BKK, Securvita u. a.
Die durchschnittlichen Zusatzbeiträge lagen Anfang 2025 bereits bei 2,9 % – ein historischer Höchststand. Acht der neun Kassen hatten ihre Beiträge schon zum Jahresbeginn erhöht.
Ursachen der Beitragserhöhungen
- Versicherungsfremde Leistungen, z. B. Zwangsrabatte für Bürgergeldempfänger
- Allgemein steigende Kosten im Gesundheitswesen
- Abbau ehemaliger Kassenreserven zur Haushaltskonsolidierung im Gesundheitsministerium
Politische Diskussion und Maßnahmen
- Streit um Finanzierung der Bürgergeld-Leistungen – keine Entlastung im Koalitionsvertrag
- Kritik an vergangener Gesundheitspolitik wegen fehlender Rücklagen bei den Kassen
- Bundesgesundheitsministerin Nina Warken kündigte kurzfristige Hilfen in Form von Darlehen an, betonte aber, dass es sich nur um eine Übergangslösung bis zu Strukturreformen handele
Fazit: Trotz politischer Zielsetzungen zur Stabilisierung der Beiträge bleibt die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung angespannt. Die erneuten Beitragserhöhungen belasten weiterhin die Versicherten.
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