https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland ist kritisch. Im Jahr 2024 belief sich das Defizit auf etwa 6,2 Milliarden Euro, was die ursprünglichen Erwartungen um etwa 700 Millionen Euro übertraf[1][2]. Die Ausgaben stiegen um 7,7%, hauptsächlich aufgrund höherer Kosten für Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel und ambulante ärztliche Behandlungen[2].
Um die Finanzierungslücke zu schließen, wurde der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz für 2025 auf 2,5% festgesetzt, ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Viele Kassen haben bereits Zusatzbeiträge erhoben, die über dem offiziellen Durchschnittswert liegen[2][5].
Die Bundesregierung plant, die Finanzhilfe für die Krankenkassen vorzuziehen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat angekündigt, dass der Bund Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt stützen werde, um die schwierige Situation in den Sozialversicherungen zu stabilisieren[3].
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat Milliardenbeträge für die Versicherungssysteme gefordert, um die Finanzlage zu verbessern und weitere Beitragssatzsteigerungen zu verhindern. Sie spricht von einer „dramatischen Lage“ und fordert ein Notpaket, um Beitragssatzerhöhungen zu dämpfen[3].
Die Krankenkassen dringen auf ein Ausgabenmoratorium, um keine Preis- oder Honorarerhöhungen mehr zu erlauben, die über die laufenden Einnahmen hinausgehen. Dieses Moratorium soll bis zur Einführung von Strukturreformen gelten, die Einnahmen und Ausgaben wieder in ein Gleichgewicht bringen sollen[5].
Die politischen Parteien und Fachleute diskutieren intensiv über Reformen und kurzfristige Maßnahmen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betont, dass grundlegende Reformen der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung notwendig sind, um die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme zu sichern[5].
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Kranken- und Pflegeversicherung soll zunächst aus Bundeshaushalt gestützt werden …