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https://apollo-news.net berichtet:

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland befinden sich in einer tiefen Finanzierungskrise. Die Vorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, warnt vor drastischen Beitragserhöhungen, da das Defizit der Kassen auf über 6 Milliarden Euro angestiegen ist. Pfeiffer kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD, da dieser keine konkreten Maßnahmen zur Stabilisierung der Kassenfinanzierung enthält. Stattdessen wird eine Kommission vorgesehen, die erst im Frühjahr 2027 Vorschläge machen soll.

Die flexiblen Zusatzbeiträge der Kassen wurden in den letzten Jahren drastisch erhöht. Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wurde von 1,7 Prozent auf 2,5 Prozent angehoben, wobei einige Versicherte wie Techniker-Kunden einen Anstieg von über einem Prozentpunkt erleben. Dies führt zu Abgaben in Höhe von 17 Prozent für die verpflichtende Krankenversicherung. Um drastische Erhöhungen zu verhindern, bräuchte es kurzfristige Maßnahmen zur Finanzstabilisierung.

Die Reserven der gesetzlichen Kassen sind auf nur noch 2,1 Milliarden Euro gesunken, was weit unter der gesetzlich vorgegebenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben liegt. Ein Jahr zuvor betrug der Wert noch 8,4 Milliarden Euro. Auch Andreas Storm, Vorsitzender der AOK, hat vor dieser Entwicklung gewarnt und auf die zunehmende Belastung hingewiesen. Ein Anstieg des Zusatzbeitrags um mindestens einen halben Prozentpunkt sei in naher Zukunft realistisch, was den gesamten Sozialversicherungsbeitrag auf bis zu 43 Prozent steigen lassen könnte.

Die Situation bleibt angespannt, und Pfeiffer betont, dass sofortiges Handeln notwendig ist, um die finanzielle Situation der GKV zu stabilisieren. Ohne tiefgreifende Strukturreformen und konkrete Maßnahmen zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen drohen drastische Beitragserhöhungen, die sich angesichts der wirtschaftlichen Situation in Deutschland niemand leisten kann[1][2][3].

Mehr dazu auf: https://apollo-news.net Milliarden-Defizit: Krankenkassen-Chefin kritisiert Einigung von Union und SPD