https://www.aok.de berichtet:
Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im Jahr 2024 ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro verzeichnet, nachdem die Ausgaben um 7,8 Prozent gestiegen waren, während die Einnahmen nur um 5,3 Prozent zugenommen haben. Die Finanzreserven der Krankenkassen lagen zum Jahresende bei 2,1 Milliarden Euro, was nur 0,08 Monatsausgaben entspricht und weniger als die Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, dass das hohe Defizit nicht nur auf die inflationsbedingten Ausgaben für Personal und medizinische Leistungen zurückzuführen ist, sondern auch auf die mangelnde Modernisierung des Gesundheitssystems in den vergangenen Legislaturperioden. Lauterbach forderte tiefgreifende Strukturreformen, einschließlich der Digitalisierung und der Krankenhausreform, um die finanzielle Stabilität der GKV zu verbessern. Zudem schlug er vor, dass medizinische Versorgung von Bürgergeldbeziehenden kostendeckend aus Steuermitteln finanziert werden sollte, um die Beitragslasten zu reduzieren.
Der AOK-Bundesverband mahnte zu einer Rückbesinnung auf den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und forderte, dass die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben in der 21. Wahlperiode wieder geschlossen werden müsse. Der Verband hat ein Sofortprogramm zur Stabilisierung der Finanzen von Kranken- und Pflegekassen vorgestellt, das kurzfristig umsetzbare Finanzierungs- und Sparvorschläge in Höhe von bis zu 35 Milliarden Euro enthält.
Mehr dazu auf: https://www.aok.de Finanzreserven auf Allzeittief – Krankenkassen fordern schnelles Handeln | G+G – AOK