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https://www.aerzteblatt.de berichtet:

Der Artikel diskutiert die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die drohenden Beitragssatzsteigerungen. Mehrere Kassenvertreter haben vor einem politischen Handeln gewarnt, da ohne Stabilisierungsmaßnahmen massive Beitragssatzsteigerungen in der GKV drohen. Der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen hat ein steigendes „primäres Defizit“ in der GKV aufmerksam gemacht, das zu Zusatzbeiträgen von 2,5 Prozent führen könnte.

Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, betonte, dass die nächsten zehn Jahre aufgrund der demografischen Entwicklung herausfordernd für die Kassen sein werden. Lasse man die Finanzentwicklung ohne Stabilisierungsmaßnahmen weiterlaufen, werde der GKV-Beitrag 2035 bei 19,3 Prozent liegen. Storm forderte, dass die Sozialabgaben in Deutschland realistisch nicht auf 40 Prozent gedeckelt werden können und dass die Gesamtbelastung in den nächsten zehn Jahren in Richtung 50 Prozent klettern könnte, was Versicherte und Arbeitgeber überfordern würde.

Anne-Kathrin Klemm, Vorständin beim BKK Dachverband, sprach davon, dass man hinsichtlich zu erwartender Kostensteigerungen durch in Arbeit befindliche Gesetze im parlamentarischen Verfahren „das Schlimmste“ verhindern müsse. Klemm und Storm teilen die Einschätzung, dass ein größeres Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der GKV-Finanzen erst in der nächsten Legislaturreihe zu erwarten ist.

Die Politik wird ermahnt, alternative Wege zu gehen und nicht ständig die finanziellen Lasten der GKV-Versichertengemeinschaft aufzubürden. Die Belastungsgrenze der Gesellschaft hinsichtlich der GKV-Kosten sei „bald“ erreicht, warnte Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse. Die steigenden Lohnnebenkosten stellen für die Wirtschaft ein zunehmendes Problem dar, da die Frage, ob und in welchem Umfang die Gelder der Solidargemeinschaft für außerhalb ihrer eigentlichen Zuständigkeit liegende Aufgaben genutzt werden, in den letzten Jahren „großzügig“ beantwortet worden sei.

Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de GKV-Finanzen: Krankenkassen wollen Druck machen – Deutsches Ärzteblatt