infranken.de berichtet:
Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verschärft sich zunehmend und ist inzwischen so gravierend, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) von einer „dramatischen Lage“ spricht. Trotz des politischen Streits um notwendige Maßnahmen gibt die Regierung keine zusätzlichen Gelder an die gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen frei, wie der vorgelegte Haushaltsplan verdeutlicht.
Wesentliche Herausforderungen
- Milliardendefizit und schwindende Rücklagen
- Ausgabenanstieg 2023: +7,7 % vs. Einnahmen aus Grundlohnsumme: +4,22 %
- Hohe Verwaltungs‐ und Personalkosten: 12,6 Mrd. € (4,3 % der Gesamtausgaben)
- Ungleichgewicht zwischen Beitragseinnahmen und Leistungsaufwand
Geplante Zusatzbeiträge ab 1. Juli 2025
- BKK PwC: 2,08 % → 2,40 %
- BKK Technoform: 2,49 % → 3,49 %
- BMW BKK: 2,90 % → 3,90 %
- EY BKK: 1,04 % → 2,29 %
- IKK – Die Innovationskasse: 3,60 % → 4,30 %
- SECURVITA BKK: 3,20 % → 3,90 %
Forderungen und Lösungsansätze
- Doris Pfeiffer (GKV-Spitzenverband): „Akuttherapie“ zur Beitragsspirale-Bremsung
- vdek: Erwartung weiterer Beitragserhöhungen auch 2026
- Kritik an ineffizienten Verwaltungsstrukturen großer Kassen (TK, DAK, Barmer)
- Nina Warken: Zusätzliche Mittel aus dem Bundeshaushalt und Ausgaben-Moratorium
- McKinsey „GKV-Check-up 2025“: Warnung vor Insolvenz von bis zu 60 kleineren Kassen
- Digitalisierung als entscheidender Hebel zur Krisenbewältigung
- Sozialverband VdK: Appell an Ärzte, Kliniken und Pharmaindustrie
- Versicherte sollten auch einen Anbieterwechsel prüfen (Leistungen und Zusatzbeitrag beachten)
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