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https://www.pharmazeutische-zeitung.de berichtet:

Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland befindet sich in einer tiefen finanziellen Krise. Im Jahr 2024 verzeichneten die Krankenkassen ein Defizit von mehr als sechs Milliarden Euro[1]. Dieses Defizit resultiert aus den stark gestiegenen Ausgaben, die nicht durch die erhöhten Einnahmen kompensiert werden konnten. Die einzelnen Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel deutlich erhöht, um das Defizit zu mindern.

Die AOK hat ein Sofortprogramm zur Stabilisierung der Finanzen in der GKV und der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) vorgelegt. Dieses Programm zielt darauf ab, durch mehr Effizienz Maßnahmen umzusetzen, um im Laufe der Legislaturperiode spürbare Wirkung zu entfalten. Die kurzfristig umsetzbaren Finanzierungs- und Sparvorschläge haben ein Gesamtvolumen von bis zu 35 Milliarden Euro[2]. Dazu gehören Maßnahmen wie die Aufhebung von Prüfquoten bei Krankenhausabrechnungen, die Beendigung von Doppelfinanzierungen bei Pflegebudgets und die Rücknahme von Honorargeschenken für Ärzte.

Die AOK kritisiert auch die Honorargeschenke, die vor der Bundestagswahl an die Ärzteschaft gemacht wurden, da diese keine Mehrwert für die Versorgung schaffen und mit der aktuellen Finanzsituation der GKV nicht zusammenpassen. Stattdessen fordert die AOK die Rücknahme dieser Maßnahmen und die Umsetzung von Entlastungen der GKV und der SPV von versicherungsfremden Leistungen, um kurzfristig die Einnahmen zu erhöhen[2].

Darüber hinaus kritisiert die DAK die Zweckentfremdung von 5,9 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung während der Corona-Pandemie. Diese Gelder wurden für Corona-Tests und Boni für Pflegekräfte verwendet und sind verfassungswidrig. Die DAK fordert die sofortige Rückzahlung dieser Summe, um einen drohenden massiven Beitragsanstieg in der Pflegeversicherung im Jahr 2025 zu verhindern[3].

Insgesamt zeigt sich, dass die GKV in einer komplexen finanziellen Situation steckt und dass Reformen und Effizienzmaßnahmen notwendig sind, um das Defizit zu mindern und die Finanzen zu stabilisieren.

Mehr dazu auf: https://www.pharmazeutische-zeitung.de ABDA kritisiert AOK-Sparpläne | PZ – Pharmazeutische Zeitung