Bericht des Bundesgesundheitsministeriums: GKV-Finanzen im 1. Quartal 2025
Überschuss und Reserven
- Überschuss der 94 Krankenkassen: 1,8 Milliarden Euro
- Finanzreserven zum Quartalsende: 3,6 Milliarden Euro
- 0,1 Monatsausgaben – nur die Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve
- Bundesgesundheitsministerin Nina Warken:
- Dieser Überschuss dient lediglich zur Auffüllung der niedrigen Reserven.
- Die Ausgaben wachsen weiterhin stärker als die Einnahmen.
- Erhöhter Druck auf Zusatzbeiträge und dringender Handlungsbedarf.
Einnahmen und Ausgaben insgesamt
- Einnahmen der GKV: 88,3 Milliarden Euro
- Ausgaben der GKV: 86,5 Milliarden Euro
- Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr:
- Leistungsausgaben: +7,9 % (absolut +6 Mrd. €)
- Verwaltungskosten: +5,8 % (absolut +177 Mio. €)
- Versichertenanzahl: +0,1 %
- Beitragseinnahmen: +6,0 % (stark durch gestiegene beitragspflichtige Löhne und Gehälter)
Ausgabenbereiche im Detail
- Krankenhausbehandlungen: +9,5 % (2,4 Mrd. €) aufgrund hoher Vergütungssteigerungen
- Arzneimittelausgaben: +6,1 % (826 Mio. €)
- Ambulante spezialfachärztliche Versorgung: +29,7 %
- Ambulante ärztliche Behandlungen: +7,0 % (stärkstes Wachstum seit über zehn Jahren)
- Medizinische Behandlungspflege: +13,8 %
- Schutzimpfungen: +14,4 %
- Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen: +9,1 %
Reformbedarf und Ausblick
Bundesgesundheitsministerin Warken fordert ein Maßnahmenpaket aus kurzfristigen Instrumenten und Strukturreformen, um die GKV-Finanzen zu stabilisieren. Eine Expertenkommission soll Vorschläge erarbeiten, damit Beitragssätze früher als im Koalitionsvertrag vorgesehen (frühestens Frühjahr 2027) dauerhaft stabilisiert werden. Parallel sollen zügig Strukturreformen begonnen werden, um die langfristige Finanzstabilität sicherzustellen.
Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung, 20.06.2025
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