https://www.pharmazeutische-zeitung.de berichtet:
Der Artikel von Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, kritisiert das Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Reimann argumentiert, dass das GHG, wenn es in seiner aktuellen Form verabschiedet wird, die Finanzierung von rund 600 evidenzbasierten Programmen zur Rauchentwöhnung durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gefährden könnte. Diese Programme, die von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden, bieten wichtige Unterstützung für Raucher, die sich von der Tabakabhängigkeit befreien möchten.
Darüber hinaus befürchtet Reimann, dass auch andere Präventionsangebote, wie Bewegungsprogramme oder Sturzpräventionsmaßnahmen, durch das GHG gefährdet werden könnten. Sie kritisiert, dass der Gesetzentwurf stattdessen mehr medizinische Screenings und Medikamente vorsieht, anstatt die Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekämpfen und den Ansatz der Gesundheitsförderung zu fördern.
Der AOK-Bundesverband betont, dass die individuellen Gesundheitskurse, die von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden, ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung sind. Diese Kurse bieten proaktive und evidenzbasierte Unterstützung, die es den Versicherten ermöglicht, ihre Gesundheit aktiv zu gestalten und Risikofaktoren wie Rauchen oder Bewegungsmangel zu reduzieren.
Insgesamt kritisiert Reimann das GHG für seine Fokussierung auf medizinische Eingriffe und seine mögliche Auswirkung auf die Finanzierung von evidenzbasierten Präventionsprogrammen. Sie fordert, dass die Gesundheitspolitik auf eine umfassende Gesundheitsförderung setzt, die alle Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht.
Mehr dazu auf: https://www.pharmazeutische-zeitung.de Gesundes-Herz-Gesetz: Kassen sehen bisherige Prävention vor dem Aus – Pharmazeutische Zeitung