Beitrag teilen

https://www.fr.de berichtet:

Die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland ist besorgniserregend. Im ersten Quartal 2024 mussten die 95 gesetzlichen Krankenkassen aufgrund steigender Kosten ein Defizit von insgesamt 776 Millionen Euro hinnehmen, so das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI). Daher haben viele Krankenkassen bereits in diesem Jahr ihre Beiträge angehoben.

Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass die Zusatzbeiträge bei vielen Krankenkassen weiter ansteigen werden. Der GKV-Schätzerkreis prognostiziert eine Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes von aktuell 1,7 auf 2,5 Prozent. Der durchschnittliche GKV-Beitragssatz dürfte dann bei 17,1 Prozent liegen. Dies ist jedoch ein Durchschnittswert und nicht alle Krankenkassen werden ihre Beiträge erhöhen. Die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung hängt von der finanziellen Stärke der jeweiligen Kasse ab.

Finanziell gut aufgestellte Krankenkassen sind weniger wahrscheinlich, ihre Beiträge zu erhöhen. Eine Analyse des DFSI gibt Aufschluss darüber, welche Krankenkassen finanziell gut aufgestellt sind. Bei diesen ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Zusatzbeiträge ansteigen. „Je stabiler die Krankenkassen schon heute aufgestellt sind, desto stabiler dürften auch die Zusatzbeiträge bleiben. Oder zumindest nur in einem moderaten Rahmen steigen“, erklärte DFSI-Thomas Lemke gegenüber dem Handelsblatt.

Die Untersuchung ergab, dass unter den bundesweit tätigen Kassen nur die hkk Krankenkasse und die Audi BKK mit einem „Exzellent“ bewertet wurden. Beide haben mit einem Beitragssatz von 15,58 bzw. 15,60 Prozent die niedrigsten Raten. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist laut DFSI-Rating mit einem Beitragssatz von 17,88 Prozent die teuerste bundesweit tätige Krankenkasse.

Die nächsten acht Krankenkassen im Rating erhielten jeweils ein „Sehr gut“. Auch diese haben vergleichsweise niedrige Beitragssätze zwischen 15,80 Prozent (TK – Techniker Krankenkasse) und 16,2 Prozent (WMF Betriebskrankenkasse). Im Durchschnitt beträgt der Beitragssatz 16,4 Prozent.

Neben den bundesweit tätigen Krankenkassen existieren auch regionale Versorger wie die AOKs. Diese sind nur für Versicherte zugänglich, deren Wohn- oder Arbeitsstätte sich in ihrem Zuständigkeitsbereich befindet. In einer separaten Bewertung erhielt lediglich die BKK Faber-Castell & Partner, die in Bayern tätig ist, ein „Exzellent“. Sechs weitere Krankenkassen, darunter die BKK Public, die BKK SBH, die SKD BKK, die BKK Freundenberg, die AOK Niedersachsen und die BKK Herkules, wurden mit einem „Sehr gut“ bewertet.

Die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen werden mit 2025 wohl steigen. Die finanzielle Stärke der jeweiligen Kasse bestimmt, ob der Zusatzbeitrag stabil bleibt oder weiter ansteigt.

Mehr dazu auf: https://www.fr.de Erhöhung der Zusatzbeiträge droht: Diese Krankenkassen halten den Beitrag stabil