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Die Krankenkassenbeiträge in Deutschland werden im kommenden Jahr erheblich steigen, um die Finanzierung des Gesundheitswesens aufrechtzuerhalten. Der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat empfohlen, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent zu erhöhen. Dies würde bedeuten, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen mit dem regulären Beitragssatz von 14,6 Prozent insgesamt mehr als 17 Prozent des sozialversicherungspflichtigen Einkommens in die Krankenversicherung einzahlen müssten.
Die Finanzierungslücke der GKV wird für 2025 auf 13,8 Milliarden Euro geschätzt. Diese Lücke soll durch höhere Zusatzbeiträge geschlossen werden. Rechnerisch würde eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte bei einem Einkommen von 3.000 Euro brutto im Monat zwölf Euro weniger netto bedeuten, während der Arbeitgeber die anderen zwölf Euro zahlt.
Der Schätzerkreis besteht aus Fachleuten des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS), des Bundesgesundheitsministeriums und des GKV-Spitzenverbands. Die Empfehlung des Schätzerkreises ist Grundlage für den durchschnittlichen Zusatzbeitrag, den Gesundheitsminister Karl Lauterbach bis Anfang November festlegen muss.
Die Krankenkassen haben bereits vorher gewarnt, dass ihre Ausgaben im ersten Halbjahr stärker gestiegen seien als im ersten Quartal, und das Defizit sei auf mehr als 2 Milliarden Euro angewachsen und werde im Gesamtjahr bis zu 4,5 Milliarden Euro erreichen.
Gesundheitsminister Lauterbach betonte, dass das deutsche Gesundheitswesen das teuerste in Europa sei, weil es in vielen Bereichen nicht effizient sei. Insbesondere die Krankenhäuser verursachten hohe Kosten, was eine wesentliche Ursache für die steigenden Krankenkassenbeiträge sei. Er warb daher für seine Krankenhausreform, die der Bundestag am Donnerstag beschließen will.
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