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Die finanzielle Situation der gesetzlichen Pflegeversicherung in Deutschland ist alarmierend. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) droht der Pflegeversicherung bereits im Februar 2025 die Zahlungsunfähigkeit, wenn nicht vorher eingegriffen wird. Die von den Krankenkassen bisher prognostizierte Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte reicht nicht aus, um die finanziellen Defizite zu decken. Stattdessen wird in der Regierung von einem Bedarf in Höhe von 0,25 bis 0,3 Prozentpunkten ausgegangen, um die Pflegeversicherung vor einer Pleite zu bewahren.
Die Erhöhung der Sozialbeiträge ist notwendig, um die steigenden Kosten für Pflegeleistungen zu decken. Derzeit gilt in der Pflegeversicherung ein allgemeiner Beitragssatz von 3,4 Prozent, wobei Kinderlose 4 Prozent zahlen und Familien mit mehr als einem Kind unter 25 Jahren Abschläge erhalten. Eine Beitragserhöhung von 0,3 Punkten in der Pflege käme noch zu dem in der Krankenversicherung erwarteten Plus von 0,7 Prozentpunkten hinzu, was zu einer starken Steigerung der Sozialbeiträge zum Jahresanfang 2025 führen würde.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte ein Finanzkonzept an, um die Pflegeversicherung auf stabilere Füße zu stellen. Dazu gehören auch Reformen, die die Effizienz des Gesundheitssystems verbessern sollen. Lauterbach betonte, dass das Gesundheitssystem in Deutschland das teuerste in Europa ist und dass es nicht effizient ist. Er forderte dringend benötigte Reformen, die die Kosten steigender Behandlungskosten und Arzneimittelkosten reduzieren sollen.
Die Pflegefinanzierung ist weiterhin ein Problem. Die alternde Gesellschaft und der Mangel an Pflegekräften führen dazu, dass die Situation der Pflegebedürftigen verschärft wird. Die Zuschüsse der Pflegeversicherung zu den Eigenanteilen in der stationären Pflege reichen nicht mehr aus, um diese zu kompensieren. Es ist notwendig, dass sich die finanzielle Situation der Pflegeversicherung verbessert und dass die Pflegeleistungen effizient und flächendeckend gewährleistet werden können.
Insgesamt ist klar, dass eine umfassende Reform des Gesundheitssystems notwendig ist, um die finanziellen Probleme zu lösen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Kassen, Leistungserbringern und der Politik, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Mehr dazu auf: https://www.kma-online.de Meinung: Pflegeversicherung und GKV brauchen endlich Strukturreformen – kma Online