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Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2024 dramatisch verschärft. Die Innungskrankenkassen (IKK) schlagen Alarm, da das Defizit der 95 Krankenkassen auf 2,2 Milliarden Euro angewachsen ist, was durch überproportional gestiegene Leistungsausgaben von 7,6 Prozent verursacht wird. Dies bedeutet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine zukünftige Mehrbelastung von 0,7 Prozentpunkten, was 434,70 Euro pro Jahr ausmacht.
Der IKK e.V., die Interessenvertretung der Innungskrankenkassen, fordert die umgehende Umsetzung der Versprechen aus dem Koalitionsvertrag. Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V., kritisiert die Politik, die gesamtgesellschaftliche Kosten auf die Beitragszahler der GKV abwälze. Eine repräsentative forsa-Umfrage im August 2024 bestätigt diese Unzufriedenheit, bei der 67 Prozent der Befragten forderten, dass Krankenkassenbeiträge ausschließlich zweckgebunden für Leistungen der Krankenkassen verwendet werden sollten.
Der IKK e.V. unterstützt die Dynamisierung des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen und die Erhöhung der Beiträge für Bürgergeld-Beziehende. Allein letztere Maßnahme könnte die GKV um neun Milliarden Euro entlasten. Weiterhin müssen die Krankenkassen ihre Steuerungsinstrumente, wie Krankenhausabrechnungsprüfungen oder Budgetierungen, zurück erhalten.
Langfristig tragfähige Strukturreformen sind notwendig, um die finanzielle Belastung der GKV zu mindern. Dazu gehören eine bessere Abstimmung zwischen den Bereichen ambulante und stationäre Versorgung sowie die Reduktion von Bürokratie, die derzeit viele Ressourcen bindet, welche direkt in die Patientenversorgung fließen könnten. Prognosen für die nächsten Jahre lassen darauf schließen, dass ohne einschneidende Reformen der Beitragssatz weiterhin steigen wird, was sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer zunehmend belastet und möglicherweise das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitssystems weiter schwächt.
Mehr dazu auf: https://www.verbandsbuero.de IKK e.V. fordert: Beiträge zweckgebunden nutzen! – Verbandsbüro