Beitrag teilen

https://www.aok.de berichtet:

Die Koalition zwischen CDU, CSU, und SPD plant umfassende Reformen im deutschen Gesundheitswesen, um die ambulante Versorgung zu verbessern und die Kosten zu senken. Ein zentraler Aspekt dieser Reformen ist die Einführung eines verbindlichen Primärarztsystems, bei dem Haus- und Kinderärzte als erste Anlaufstellen für Patienten fungieren sollen. Dies soll eine schnellere Terminvergabe und eine zielgerichtete Versorgung ermöglichen, wobei Ausnahmen für die Augenheilkunde und die Gynäkologie gelten. Primärärzte oder die von Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) betriebene Plattform 116 117 sollen den medizinischen Bedarf für einen Facharzttermin feststellen und dafür eine Termingarantie festlegen. Wenn dies nicht gelingt, soll der Zugang zu Fachärzten in einem Krankenhaus möglich sein[1][3]. Zudem soll die Möglichkeit einer strukturierten Ersteinschätzung über digitale Wege in Verbindung mit Telemedizin flächendeckend geschaffen werden. Die Reformen zielen auch darauf ab, die Zahl nicht bedarfsgerechter Arztkontakte zu reduzieren und die Arbeitskapazitäten der Gesundheitsberufe zu steigern. Die Kompetenzen der in den Praxen arbeitenden Gesundheitsberufe sollen gestärkt werden, um mehr Nachwuchsärzte in Praxen zu platzieren und die pädiatrische Weiterbildung auszubauen[1][3]. Die Koalition plant auch eine Entbudgetierung der Fachärzte in unterversorgten Gebieten, um die medizinische Versorgung in diesen Regionen zu verbessern. Universitäre Lehrpraxen sollen in unterversorgten Gebieten ausgebracht werden, und Zuschläge sollen in diesen Regionen eingeführt werden, während in überversorgten Gebieten Abschläge vom Honorar vorgesehen sind[1][3]. Darüber hinaus sollen die Schulen Mittel zur Förderung der Kindergesundheit erhalten, und Apotheken sollen stärker für Präventionsleistungen interessiert werden. Die Reformen sollen auch die stationäre Versorgung verbessern, indem die Dokumentationspflichten und Kontrolldichten verringert werden und ein konsequent vereinfachtes und digitalisiertes Berichtswesen etabliert wird[1][3]. Die Koalition plant auch, die finanzielle Grundlage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung zu verbreitern und die von der Ampelregierung angestoßene Krankenhausreform umzusetzen. Die Vorstandschefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV), Doris Pfeiffer, forderte ein sofortiges Notprogramm zur Stabilisierung der Beitragssätze, da die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenversicherung sehr schlecht ist[4].

Mehr dazu auf: https://www.aok.de Lob für Primärarztpläne – unsichere Finanzen bereiten Sorge | G+G – AOK