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Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) hat sich für einen kompletten Neustart der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ausgesprochen. Bei einer Pressekonferenz in Berlin betonte Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes, dass das Sozialgesetzbuch (SGB) grundlegend neu geschrieben werden muss. Er kritisierte, dass die Politik viel verspricht, aber wenig umsetzt, und dass das heutige SGB ein Buch voller Fehlanreize, Beschränkungen und Absurditäten sei, die für eine mittelmäßige und teure Versorgung verantwortlich seien.
Knieps forderte eine „Ermöglichungskultur“ und eine „Innovationskultur“, um eine bessere Versorgung zu ermöglichen. Dazu gehöre die Offenheit für die Einbeziehung und verbindliche Zusammenarbeit aller Gesundheitsfachberufe sowie ein Ende der Sektoren und digitale Vernetzung. Er betonte, dass die Krankenkassen mehr Freiheit benötigen, um effektiv zu handeln: „Die Krankenkassen mit ihrem Know-how einfach mal machen lassen. Wir Betriebskrankenkassen wissen, was unsere Versicherten brauchen und wie wir sie durch das Gesundheitssystem lotsen können“.
Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, betonte, dass die Politik stärker auf Prävention setzen muss. Sie forderte, dass Präventionsprogramme in den Betrieben besonders auch Männer erreichen sollten und dass die DMP-Programme reformiert werden müssten. Klemm betonte auch, dass das Thema Gesundheit in anderen Ressorts wie Bildung, Verkehr und Umwelt verankert werden sollte, da Prävention auch mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu tun hat.
Zudem forderten die beiden Vorstände mehr Ehrlichkeit von der Politik bei der Finanzierung des Gesundheitswesens. Sie argumentierten, dass die deutlich gestiegenen Beiträge Anfang des Jahres nicht notwendig gewesen wären, wenn die letzten Bundesregierungen an Recht und Gesetz gehalten hätten. Dies hätte die Krankenkassen mit bis zu 21 Milliarden entlastet und die Beitragssätze um 1,1 Prozentpunkte niedriger gemacht[1][3][5].
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