https://www.br.de berichtet:
Die Knappschaft, eine der teuersten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, hat ihren Beitragssatz massiv erhöht. Seit Januar 2023 liegt der Gesamtbeitrag bei 19 Prozent des Bruttolohns, nachdem er von 16,2 Prozent im Jahr 2023 auf 19 Prozent gestiegen ist. Diese schnelle Anhebung des Beitragssatzes ist besonders bemerkenswert, da andere Krankenkassen ihre Beiträge in einem langsameren Tempo erhöhen. Gleichzeitig hat die Knappschaft in den letzten zehn Jahren mehr als ein Viertel ihrer Versicherten verloren. Anfang Februar waren noch etwa 1,3 Millionen Versicherte bei der Knappschaft, und es ist noch unklar, wie sich die Zahl nach der Beitragssatzanhebung zum Januar entwickelt hat. Diese Entwicklung wird sich erst im April in den Statistiken niederschlagen. Im Gegensatz dazu gewinnen andere Krankenkassen wie die BKK Firmus neue Mitglieder. Diese Kasse mit Sitz in Bremen hat ihren Beitragssatz auf 16,44 Prozent gesenkt und zieht dadurch viele preisbewusste Versicherte an. Die BKK Firmus erlebt derzeit einen schnellen Zuwachs, der sich ebenfalls erst im April abschließend in den Datenbanken niederschlägt. Der Vorstand der BKK Firmus hat angekündigt, dass der Beitragssatz spätestens zum 1. Juli erneut steigen wird, da die Ausgaben für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Krankenhausaufenthalte und Therapien laufend ansteigen. Die aktuellen Wanderungsbewegungen zwischen den Krankenkassen stoßen bei etlichen Kassen-Chefs auf Kritik. Der Vorstandschef der DAK Gesundheit, Andreas Storm, warnt vor einem reinen Preiswettbewerb, der das Gesundheitssystem schade. Er fordert, den Kassen-Wettbewerb an anderen Kriterien auszurichten, um Patienten bestmöglich zu versorgen und in Prävention zu investieren.
Mehr dazu auf: https://www.br.de Krankenkassen: Preiswettbewerb und Wechsel sorgen für Probleme | BR24