https://www.aok.de berichtet:
Die Forderung nach einer nachhaltigen und zukunftssicheren Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist in der aktuellen politischen Diskussion ein zentrales Thema. Die steigenden Ausgaben für die Gesundheitsversorgung der Versicherten können nicht mehr durch die Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds gedeckt werden. Dies führt dazu, dass die Krankenkassen höhere Beitragssätze einführen müssen, um die Qualität der Gesundheitsversorgung langfristig aufrechtzuerhalten und eine gerechte und solidarische Verteilung der Kosten sicherzustellen.
Ein großer Teil der Ausgabensteigerungen in der GKV entfällt auf den Bereich Arzneimittel. Bei der größten Krankenkasse in Nordrhein-Westfalen, der AOK Rheinland/Hamburg, sind die Nettoausgaben für Arzneimittel im Jahr 2023 auf einen neuen Höchststand von 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung um 58 Prozent im Vergleich zu den Ausgaben vor zehn Jahren. Die Zahl der Arzneimittelverordnungen ist jedoch nur um 8,5 Prozent gestiegen.
Die deutlichen Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln liegen laut einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) vor allem in der Preisentwicklung bei den patentgeschützten Arzneimitteln begründet. Bei der AOK Rheinland/Hamburg entfallen mehr als 40 Prozent der Ausgaben auf patentgeschützte Arzneimittel, obwohl der Anteil dieser Medikamente an allen Verordnungen im Jahr 2023 lediglich bei 5,5 Prozent lag. Der durchschnittliche Nettopreis je Packung ist in den letzten zehn Jahren um 46 Prozent gestiegen, bei den Packungspreisen der patentgeschützten Arzneimitteln sogar um 74,7 Prozent.
Um die Qualität der Gesundheitsversorgung langfristig aufrechtzuerhalten und eine gerechte und solidarische Verteilung der Kosten sicherzustellen, muss die Politik rasch effektive Reformen im Gesundheitswesen auf den Weg bringen. Dies umfasst die Überprüfung der Preisentwicklung bei Arzneimitteln und die Suche nach Möglichkeiten, die Ausgaben zu senken, ohne die Qualität der Versorgung zu beeinträchtigen.
Mehr dazu auf: https://www.aok.de Arzneimittel-Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen schnellen in die Höhe – AOK