https://www.aerzteblatt.de berichtet:
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland stiegen in den ersten drei Quartalen 2024 um 9,7 Prozent auf 42,4 Milliarden Euro. Dies geht aus einer Analyse des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens IQVia hervor. Die Zahl der abgegebenen Packungen erhöhte sich um 2,0 Prozent auf 558,51 Millionen gegenüber dem Vorjahr[1][2][4].
Unter den zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im GKV-Markt wuchs die Gruppe der SGL-2-Inhibitoren gegen Diabetes am stärksten mit einem Wertzuwachs von 33,5 Prozent. Ebenfalls zweistellige Zuwachsraten gab es bei den Interleukin-Inhibitoren (14,5 Prozent)[1][2].
Die einzige Gruppe mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung war die Gruppe „Humaninsulin und Analoga“, die um minus 4,5 Prozent sank. Diese Tendenz wurde bereits Ende November durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) bestätigt, das die GKV-Arzneimittelausgaben im Jahr 2023 bei rund 54 Milliarden Euro ermittelte, was 74,0 Prozent mehr als vor zehn Jahren beträgt. Die Anzahl der Verordnungen stieg im selben Zeitraum nur um 13,2 Prozent[4].
Die große Steigerung der Arzneimittelausgaben ist laut der Analyse vor allem auf die Preisentwicklung patentgeschützter Arzneimittel zurückzuführen. Dies führt dazu, dass zunehmend mehr Geld für die Versorgung von wenigen Patientinnen und Patienten aufgewendet wird. Der WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder betonte, dass der bestehende regulatorische Rahmen dringend weiterentwickelt werden muss, um eine bezahlbare und nachhaltige Arzneimittelversorgung in der GKV zu sichern[4].
Mehr dazu auf: https://www.aerzteblatt.de Arzneimittelausgaben steigen um knapp zehn Prozent – Deutsches Ärzteblatt