Ärzte Zeitung berichtet:
Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im vergangenen Jahr um 9,7 Prozent auf 53,7 Milliarden Euro gestiegen, wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren mitteilte. Dieser Anstieg ist auf die zunehmende Verordnung von Medikamenten zurückzuführen, da die Zahl der ärztlich verordneten GKV-Medikamente im Jahr 2024 um 1,6 Prozent auf 760 Millionen gestiegen ist.
Der DAV betont, dass die Apotheken trotz ihrer chronischen Unterfinanzierung einen erheblichen Sparbeitrag für das GKV-System leisten. Der Apothekenabschlag, durch den die Apotheken pro rezeptpflichtigem Arzneimittel an die Krankenkassen abgeben müssen, hat das Apothekenhonorar im Vorjahr um 1,13 Milliarden Euro gekürzt. Der Gesetzgeber hatte diesen Abschlag von 1,77 Euro auf 2 Euro angehoben, was den Apotheken zusätzliche 310 Millionen Euro (inklusive Umsatzsteuer) als Sonderopfer beschert hat.
Der DAV kritisiert, dass die Apotheken trotz dieser Einsparungen weiterhin unter wirtschaftlichem Druck stehen. Die Apothekenzahl sei in den vergangenen zehn Jahren um 18 Prozent gesunken, und das Apothekenhonorar wurde zuletzt 2013 angepasst, obwohl es seitdem erhebliche Kostensteigerungen gegeben hat. Der Vorsitzende des DAV, Dr. Hans-Peter Hubmann, fordert eine Erhöhung und Dynamisierung des Apothekenhonorars, um die Existenz der Apotheken zu sichern und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu stärken.
Mehr dazu auf: Apothekenrechenzentren: 53,7 Milliarden Euro für Arzneimittel im Vorjahr – Ärzte Zeitung