Ärzteblatt berichtet:
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fordert eine Reform der Apothekenvergütung, um die wirtschaftliche Lage der Apotheken zu stabilisieren. Der frisch gewählte ABDA-Präsident Thomas Preis betonte, dass die Apotheken in Deutschland aufgrund des anhaltenden Rückgangs der Apothekenzahl und der hohen wirtschaftlichen Belastungen in einer schwierigen Lage seien. Preis argumentierte, dass die Arzneimittelversorgung aufrechterhalten werden müsse und daher mehr Geld benötigt werde.
Ein zentrales Problem sei die Tatsache, dass das Apothekenhonorar in den letzten 13 Jahren nicht angehoben worden sei, während die Lohnkosten in den Apotheken um 80 Prozent gestiegen seien. Preis forderte eine Angleichung des Mechanismus zur Festlegung des Apothekenfixums an die Verhandlung des Orientierungswertes bei der Ärzteschaft, ähnlich dem bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV).
Derzeit wird das Apothekenhonorar im Einvernehmen von Bundesgesundheitsministerium (BMG) und Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) festgelegt, was als Anachronismus kritisiert wird. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, forderte eine Reform der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV).
Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, schlug eine Gebührenordnung für Apotheker parallel zu der für Ärzte vor. Er argumentierte, dass komplexe und zeitintensive Beratungsleistungen, wie bei der Betreuung onkologischer Fälle, gesondert vergütet werden sollten. Dieser Vorschlag wurde jedoch als individueller Standpunkt Ullmanns angesehen und nicht als abgestimmter FDP-Standpunkt.
Insgesamt fordern die Apotheker eine bessere Finanzierung und mehr Schutz vor ausländischen Versandhändlern, um das Apothekensterben zu beenden und die Arzneimittelversorgung zu stabilisieren.
Mehr dazu auf: Ullmann schlägt ärztliches Vergütungssystem für Apotheker vor – Deutsches Ärzteblatt