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Pharmazeutische Zeitung berichtet:

Finanzielle Lage der GKV 2024

  • Defizit: Ca. 6,2 Mrd. € durch gestiegene Ausgaben für Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel und ambulante ärztliche Leistungen.
  • Reserven: Rückgang auf 2,1 Mrd. € – weniger als die Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve.
  • Zusatzbeitrag 2025: Offiziell 2,5 % im Durchschnitt, viele Kassen heben ihn bereits weiter an, um Rücklagen aufzubauen.
  • Demografischer Wandel: Zunehmende Zahl pflegebedürftiger Menschen verschärft die Belastung.

Ausblick Pflegeversicherung

  • Erwartetes Defizit: Bis zu 3,5 Mrd. € im kommenden Jahr.
  • Diskussionen über Strukturreformen, Effizienzsteigerungen, mögliche Leistungskürzungen und höhere Selbstbeteiligungen.

Politische Reaktionen

  • Union (Simone Borchardt): Strikte Ablehnung pauschaler Leistungskürzungen – Gefahr für Versorgungsauftrag und Vertrauen ins solidarische System. Forderung nach Abbau von Fehlsteuerungen und Bürokratiekosten.
  • SPD (Christos Pantazis): Fortführung von Strukturreformen durch Bürokratieabbau, Digitalisierung und bessere Versorgungssteuerung. Forderung einer breiteren und gerechteren Finanzierungsbasis via Anhebung der Beitragsbemessungs- und Versicherungspflichtgrenzen.
  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Ursprünge des Defizits sehen nicht nur in Inflation, sondern auch in fehlender Modernisierung und fehlenden Strukturreformen. Betont tiefergehende Reformen (Digitalgesetze, Krankenhausreformen) und mehr steuerfinanzierte Unterstützung insbesondere für gesamtgesellschaftliche Aufgaben.

Fazit: Ohne umfassende Reformen und eine gerechtere Finanzierungsbasis drohen der GKV und Pflegeversicherung erhebliche Herausforderungen. Leistungskürzungen werden politisch überwiegend abgelehnt, stattdessen setzen die Akteure auf Effizienzsteigerungen und Strukturreformen.

Mehr dazu auf: Union und SPD wollen keine Leistungskürzungen – Pharmazeutische Zeitung